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SCHÖPFUNGSGLAUBE UND KREATIONISMUS

 

 






 

 

 

VORWORT

 

WAS BEDEUTET SCHÖPFUNG ?
WAS BEDEUTET EVOLUTION ?

 

KREATIONISMUS:
 AUSSAGEN, METHODEN
UND BEDENKEN

 

VORWORT

 

WORUM GEHT ES ?

Aus den USA schwappt eine ungewöhnliche Kontroverse zu uns herüber und erweckt zunehmenden Maßes die allgemeine Aufmerksamkeit:

Eine Gruppierung fundamentaler Christen, die sog. Kreationisten, greifen die Evolutionstheorie an. Sie postulieren einen übernatürlichen, planerischen Schöpfungsakt. Die Evolution hingegen sei ein gedankliches Konstrukt. Die Wissenschaft sei angeblich nicht in der Lage, schlüssige Beweise für ein Evolutionsgeschehen zu präsentieren!

Am Rande bemerkt ist die Evolution kein zwingender Gegenbeweiß für die etwaige Existenz eines übernatürlichen Gottewesens! Wer am Gottesglauben festhalten will, kann die Evolution als ein Werkzeug des Schöpfers betrachten! Der Vatikan erkennt die Evolutionstheorie offiziell an!

 

MEINE PERSÖNLICHE ZIELSETZUNG

Es mangelt mitnichten an hochrangigen wissenschaftlichen Publikationen, die dem Kreationismus kompetent entgegentreten. Ich berufe mich in meiner Veröffentlichung ebenfalls mannigfach auf Quellen, aus denen ein nicht unerhebliches Spektrum der wissenschaftlichen Befundlage ersichtlich ist! Insofern ist meine Publikation "nur" eine von vielen veröffentlichten Stellungnahmen zu diesem Thema. Obwohl ich die Kontroverse inhaltlich mit Sicherheit nicht bereichern kann hege ich die Hoffnung, etwas andere und vielleicht durchaus zweckmäßige Akzente setzen zu können?!

 

 Die Kontroverse erfolgt gemäß meiner Beobachtung primär auf zwei grundverschiedenen Ebenen! Da sind zum Einen die Akademiker beider Lager, welche die Auseinandersetzung in einer für Laien unverständlichen Biologen-Fachsprache führen.


Am anderen Ende der Skala sind die Stammtisch-Philosophen, die sich fernab jeglichen Faktenwissens ihre intuitiven Deutungen an die Köpfe werfen.

Ich persönlich ziele mit meiner Abhandlung in den wie ich meine bisher vernachlässigten "Zwischenbereich":

Ich hoffe, möglichst viele authentische Fakten auf das Niveau der Alltagssprache herunter zu transformieren und anschaulich machen zu können!

Übersichtstabelle (aktuelle Seite)

 

WAS BEDEUTET SCHÖPFUNG?
WAS BEDEUTET EVOLUTION?

Der Schöpfungs-Glaube

Schöpfungs-Geschichten gab und gibt es bei allen Völkern und in jeder Religion. Die naturwissenschaftlichen Hintergründe der Lebensentstehung waren lange Zeit analytisch und methodisch außerhalb jeglicher Reichweite, und so war dieses Terrain alleinig den Mystikern und Theologen vorbehalten. In der westlichen Welt wird unter den Gottesgläubigen naheliegender Weise der Schöpfungsbericht der Bibel (Genesis) favorisiert! Allerdings ist selbst bekennenden Christen, insofern sie sich nicht kategorisch jeglicher Sachlichkeit verweigern, aufgrund trivialer und leicht einsehbarer Zusammenhänge klar, dass dieser Bericht niemals wörtlich genommen werden kann!

 

WAS BESAGT DIE EVOLUTIONS-THEORIE?

Begriffsdefinition:

EVOLUTION:

Im allgemeinen Sprachgebrauch versteht man hierunter die stufenweise Höher- oder Weiterentwicklung eines Systems. Hierbei muss es sich keineswegs ausschließlich um ein biologisches System handeln!


ln der Biologie bezeichnet der Begriff das graduelle Andersartigwerden der Organismen im Verlauf der Generationenabfolgen unter genetischer Anpassung (Adaption) an die jeweils herrschenden Umweltbedingungen. Dieser Prozess kann (muss aber nicht in jedem Einzelfall) mit einer Höherentwicklung (=Anagese) verbunden sein. Evolution ist eine durch das Fossilienmuster dokumentierte historische Tatsache und dauert heute noch an. Sie kann aber auch durch Experimente analysiert werden wie wir später noch sehen werden.

 

 

DER WISSENSCHAFTLICHE THEORIE - BEGRIFF

Ist eine Theorie nicht dasselbe wie eine Annahme oder eine Spekulation? NEIN! Im alltäglichen Sprachgebrauch begegnet uns der Theorie-Begriff fast ständig! Zumeist ist der negativ behaftet und bezeichnet oftmals tatsächlich nur eine beliebige Annahme oder Einschätzung!

Der wissenschaftliche Theorie-Begriff ist etwas anderes. Hierzu zwei Zitate:

ZITAT 1: ".... Eine vorläufige Interpretation der erarbeiteten (experimentellen, reproduzierbaren) Tatsachen wird als Hypothese bezeichnet. Wissenschaftliche Hypothesen, die durch immer neue Fakten unterstützt werden, gelten aufgrund der "Tatsachenlast" irgendwann als gesichert und werden dann als Theorie bezeichnet. Im Gegensatz zum allgemeinen Sprachgebrauch, wo das Wort Theorie eine negative Bedeutung hat (z.B. in Wendungen wie "nur theoretisch"; "er ist leider nur ein Theoretiker") und als Alternative zum positiven Ausdruck Praxis gesehen wird, ist in den Naturwissenschaften die Situation genau umgekehrt. Das Ziel der Forschung besteht in der Formulierung möglichst umfassender Theorien, die auch als Naturgesetze bezeichnet werden können. Wissenschaftliche Theorien sind somit die nach derzeitigem Erkenntnisstand als wahr (real) angesehenen, aus Fakten abgeleiteten Bausteine unseres naturwissenschaftlichen Weltbildes. Sie sind nicht vage, offen, auslegbar und durch Spekulationen zu ergänzen; es sind gesicherte, auf dem Boden der Realität (d.h. auf empirischen Tatsachen) aufgebaute Erkenntnisse über die reale Welt....."

siehe "Evolutionsbiologie" v. U.Kutschera S. 3

 

ZITAT 2: ".......Von allen Theorien der Wissenschaft, ist die Evolutionstheorie die am besten begründetste, da alle Naturwissenschaften Argumente liefern: die Physik, Astronomie, Chemie, Biologie oder die Geologie. Alle Ergebnisse werden heute zur synthetischen Evolutionstheorie ("Neodarwinismus") zusammengefasst....

Falls jemand meint:" Ach, eine Theorie, das ist ja nur eine unbewiesene Hypothese!"; dem muss klar werden, dass unsere Naturwissenschaft auf Theorien basiert. Naturwissenschaftliche Theorien sind nicht zu verwechseln mit dem Begriff THEORIE der Umgangssprache, sondern sind in der Realität bewährte Beschreibungen der Naturgesetze. Nur reproduzierbare Experimente gelten als wertvoll!  Nur objektive (reproduzierbare) Fakten werden zu Bausteinen von Theorien!

Nehmen wir z.B. die Gravitationstheorie oder die Theorien der Mechanik von Newton. Kein Mensch würde heute mehr die Tatsache als Hirngespinst bezeichnen, dass ein Körper, wenn er fallengelassen wird, dem Boden mit einer definierten Bewegung zustrebt und man dies exakt berechnen kann. Ohne diese Erkenntnisse hätte man wohl kaum Raumfahrzeuge gezielt zu den Planeten schicken können!..."

Aus der Homepage der 13. Klasse des  beruflichen Gymnasiums Baden-Württemberg (Biologiekurs)

 

Einstein formulierte zahlreiche (theoretische) Konsequenzen aus dem Gebilde seiner Relativitäts-Theorie. Heute sind die meisten davon durchwegs empirisch, d.h. auch praktisch erwiesen! Man konnte die von ihm vorhergesagte Existenz bestimmter Teilchen (Bosonen) im Teilchenbeschleuniger nachweisen! Auch der von ihm postulierte vierte Aggregatzustand der Materie (neben fest, flüssig, gasförmig) zählt heute zu den unbestreitbaren Tatsachen der Physik! Im Jahr 2001 wurde das sog. "Bose-Einstein-Kondensat" erstmals im Labor erzeugt!

Übersichtstabelle (der aktuellen Seite)

 

KREATIONISMUS:

 

DIE METHODEN DES KREATIONISMUS

 

Ihre Primärwaffe sind Wahrscheinlichkeitsberechnungen mit denen sie mathematisch "beweisen" wollen, das sich diverse Lebensentstehungs- und Entwicklungsprozesse niemals in Abwesenheit eines übernatürlichen Schöpfungsplanes hätten vollziehen können!

Ferner greifen sie verschiedene physikalische, biologische und evolutionsspezifische (u.a. genetische)  Themenkomplexe auf und durchmengen dieselben mit einer bizarren Kombination aus Un- und Teilwahrheiten. Dabei werden mitunter auch authentische und in der Fachwelt unstrittige Daten und Befunde je nach Kontext und Bedarf selektiv ignoriert, ungebührend generalisiert, spektakulär übergewichtet, umgedeutet oder unzulässig aus erweiterten Zusammenhängen herausgerissen!

 

BEDENKEN GEGEN DEN KREATIONISMUS

 

Die kreationistischen Argumente erwecken zumeist einen seriösen und wissenschaftlich fundierten Eindruck! Biologische Laien (und das sind wohl die meisten Menschen) werden oftmals irritiert und geraten mitunter ernsthaft in Versuchung, unstimmige Einwände und fabulöse Postulate sehr ernst zu nehmen!

Hieraus könnten langfristig Auswüchse entstehen, die das allgemeine Bildungsniveau, die intellektuelle Redlichkeit und den Realitätssinn breiter Bevölkerungsschichten aufweichen - mit negativen Auswirkungen in vielen gesellschaftlichen und anderweitigen Bereichen!

Eine ideologisch bzw. religiös bedingte Verleugnung wissenschaftlicher Zusammenhänge ist mit äußerster Vorsicht zu genießen!

Wollten wir etwa die Existenz von Bakterien und Viren als Krankheitserreger oder die Gravitationskraft des Mondes als Ursache von Ebbe und Flut leugnen, könnten wir mit vielen Ereignissen dieser Welt weniger gut klar kommen! Wozu auch bräuchten wir dann bspw. Antibiotika, wenn es keine Bakterien gäbe, weil es sie nicht geben dürfte?!

 

 

 

ERFOLGSGEHEIMNIS DES KREATIONISMUS

Ungeachtet aller pseudowissenschaftlicher Rhetorik mit teilweise nahezu beeindruckenden, mit Daten und Teilwahrheiten gespickten Winkelzügen, sprechen die Kreationisten primär das Bauchgefühl der Menschen an!

Sie profitieren von dem Vorteil, dass ihre Argumente auf emotionaler und intuitiver Ebene stärker mit dem menschlichen  Wirklichkeitsempfinden korrelieren, wie die z.T. nicht ganz leicht verstehbaren biologischen und physikalischen Tatsachen!

Viele Dinge widersprechen auf auf den ersten Blick dem gesunden Menschenverstand! Asynchrone Zeitverläufe an verschiedenen Orten des Universums gehören hier ebenso dazu wie schöpferische Zufälle im Evolutionsgeschehen!

Schauen wir uns mal Ersteres an: Der Relativitätstheorie Einsteins zufolge vergeht die Zeit unter dem Einfluss der Gravitation langsamer! Auch die Bewegungsgeschwindigkeit  von Körpern wirkt sich auf den Zeitverlauf aus! Das bedeutet, dass die Zeit an verschiedenen Orten des Universums verschieden schnell verläuft! Dieser Sachverhalt widerspricht jeglicher menschlichen Intuition.

Dennoch ist es so! Ohne das Wissen um diese Tatsache gäbe es keine GPS-Navigationssysteme, die Autofahrer auf einige Zentimeter genau dirigieren! Ebenso wenig gäbe es "intelligente" Bomben, die - einmal von einem modernen Kampf-Jet ausgeklinkt - punktgenau im Lüftungsschacht eines bombensicheren Bunkers verschwinden, um denselben eine Sekunde später in Staub zu verwandeln! Was die "intelligenten" Bomben betrifft wollen wir den Sinn ihrer Existenz mal dahingestellt lassen. Aber als Autofahrer weiß man natürlich schon lieber auf den Meter oder gar Zentimeter und nicht nur auf einige hundert Meter genau, wo man sich gerade befindet!  Damit dies möglich ist muss einem relativistischen Effekt aus Einstein`s Theorie Rechnung getragen werden! Der Satellit der in einiger Höhe die Erde umkreist, bewegt sich schneller und ist der Erdanziehung in geringerem Umfang ausgesetzt als unsere Autos! Die Zeitverläufe sind nicht synchron und die Funktionsgenauigkeit von Navigationssystemen ist davon abhängig, dass dieser relativistische Effekt durch die Software richtig errechnet und korrigiert wird!

 

 

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